Sparda-Jazz-Awards - Die Gewinner
Winner

And the winners are…

2023

1. Platz Searching for Home

Mit sensationellen 49 von 50 möglichen Punkten belegte Searching for Home mit Abstand den ersten Platz. Das 2016 gegründete Bandkollektiv vereint elf Ausnahmemusiker*innen aus ganz Deutschland und steht für Spannung, Vielfalt und das Aufbrechen von Genregrenzen. „Funk erlebt ein Revival, und die Band zeigt, warum: massiver Groove, klasse Stimme und erfrischende Soli“, sagt Jurymitglied Volker Dueck, der unter anderem das renommierte Musiklabel Intuition leitet. Mit "Hidden Errors" bringt das Kollektiv sein zweites Album aus den legendären Bauer Studios Ludwigsburg auf die Festivals und in die Clubs Deutschlands. Neben Jazz, Funk und Soul hat die Band ihre poppigen Songs dieses Mal auch mit Einflüssen aus afrikanischer Folklore, Trap-Beats oder Sounds aus dem Nahen Osten versehen. Ein Ohrenschmaus voller Energie und Spielfreude.

Lina Ida Wutzler (voc); Florian Anger (dr); Samuel Joseph (perc); Hakim Azmi (keyb); Jeremias Wagler-Wernecke (g); Kilian Srowik (g); Johannes Kellig (b); Ludwig Barth (b); Hannes Weidauer (trp); Markus Rethberg (as & ts); Johann Giesecke (trb) Searching for Home

2. Platz KOOB

In ihrem Heimatland Belarus als „Soul Princess“ gefeiert, schlägt KOOB mit ih-rer Band nun neue musikalische Richtungen ein. Die politische und humanitäre Krise in Osteuropa, ihr Umzug nach Berlin im Oktober 2020 und die Studien am Jazz- Institut veranlassten sie, eine gänzlich neue, eigene musikalische Ausdrucksform zu kreieren. Elemente des Rhythm and Blues, Avantgarde und Folk vereinen sich in einer Weise, die das Publikum teils schmeichelhaft um-garnt, teils herausfordert und dabei stets überrascht.

Valeria Dele (voc); Hakin Azimi (p); Lenny Rehm (dr); Jarrah Dhyan (g); Seth Sjöström (el-b) KOOB

3. Platz The Emanias Project

Saxophon, Piano und Bass schweben über drahtigen Drumbeats und laden zum Tanzen ein. Vier junge Musiker aus Dresden, Leipzig und Berlin bilden „The Emanias Project“: eine groove-geladene Fusion-Jazz-Band, die das Beste aus komplexen Harmonien, Breakbeats, dröhnenden Bässen und catchigen Saxophon-Lines vereint. So entsteht ein einzigartiger, energiegeladener Instrumentalsound, der mit Konventionen bricht und die Inspirationen aller vier Bandmitglieder widerspiegelt.

Hendrik Marin; Emmanuel Walter; Elias Prell; Simon Henschen The Emanias Project

2022

1. Platz Hagelslag

Ebenso bunt wie der namensgebende niederländische Brotbelag - die zehn-köpfige Band aus Hannover ist stilistisch in schwer groovenden Spielarten zwi-schen Soul, Neo-Funk und Hip-Hop zu Hause. Das überzeugte auch die Jury: Nico Brandenburg, u.a. künstlerischer Leiter der Jazzschmiede Düsseldorf, zeigt sich begeistert: „Absolut eigene Soul Jazz Band, super Stimme, tolle Songs, sehr interessante Arrangements.“ Eine Expedition durch Bläsermelodien und Synth-Klänge, improvisierte Passagen und feinfühliges Songwriting. Spannende Rhythmen und ausdrucksstarke Texte bewegen auf allen Ebenen - Mitsingen und Mittanzen garantiert! Gegründet hat sich die Band 2015, als Benjamin Stanko (Trompete) beim Landesjugendjazzorchester Niedersachsen auf John Winston Berta (Drums & Vocals) und Valentin Kollen-da (Bass) traf. Seitdem wuchs die Band auf zehn Musiker an, deren Hinter-gründe diverser nicht sein könnten - von Bühnenerfahrungen bei Jamie Cullum und Jacob Collier (John), bis hin zum Lernen der Tabla in Indien (Horiat Hosa-in, Percussion). Unter anderem war Hagel-slag bereits Vorband für die Fantas-tischen Vier, Bosse und Sasha und gab zudem Workshops an Schulen.

John Winston Berta (dr & voc); Akif Çolak (g); Jelto Makris (p); Anthony Williams (p); Malte Winter (p); Horiat Hosain (perc); Valentin Kollenda (b); Benjamin Stanko (trp); Jan Schmidt (trb); Volkan Aydogdu (sax) Hagelslag

2. Platz Julius van Rhee Sextett

„Modern Jazz mit tollem Sound, interessanten und abwechslungsreichen Kompositionen und super Solisten“, so lautete das Jury-Votum. Das Julius van Rhee Sextett bringt sechs junge, eigenwillige Musiker in einem spannenden Modern Creative Jazz Projekt zusammen. Gemeinsam verbinden sie die Ge-gensätze von Einfachheit und Komplexität. Starke, gesangliche Melodien tref-fen auf überraschende Rhythmen und dichte Harmonien. Die individuellen und sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten der Musiker verschmelzen und kreieren einen unverwechselbaren Klang. Der Mut zum Ausprobieren und die Risikobereitschaft von Pascal Klewer an der Trompete und dem Gitarristen Lu-kas Wilmsmeyer treffen auf die musikalische Weitsicht von Calvin Lennig am Bass und Drummer Felix Ambach. Durch das emphatische Spiel von Leon Hattori am Klavier und dem gefühlvollen Saxophon-Sound von Julius van Rhee wird die Musik zugänglich und berührend.

Julius van Rhee (sax); Pascal Klewer (trp); Lukas Wilmsmeyer (g); Calvin Lennig am (b); Drummer Felix Ambach (dr); Leon Hattori (p) Julius van Rhee Sextett

3. Platz GIRLS GIRLS

GIRLS GIRLS ist ein feministischer Aufruf und eine 6-köpfige junge Band aus Berlin, die von der Jazzpianistin Käthe Johanning geleitet wird. In der Leichtig-keit, dem Loslassen, der Authentizität und dem zum Tanzen ansteckenden Groove sucht und findet die Band einen Weg, ihr Konzept der "caring music" in die Welt der Groove Musik zu katapultieren. Gesellschaftskritik, Feminismen und Queerness sollen getanzt und gesungen werden und Empowerment, Umarmungen und Identifizierungen musikalisch unendlich machen. Inspiriert von Jazz, Funk & Fusion, R&B, Hip- Hop und Pop präsentiert die Band mit zwei Pianos, Gitarre, Bass, Gesang und Schlagzeug ihre unglaubliche Energie, ihr Können und ihre Vielseitigkeit.

Käthe Johanning (p, voc); Moses Yoofee Vester (p); Zuza Jasinska (voc); Max Feig (g); Philip Schilz (dr); Chris Sergeant (b) GIRLS GIRLS

2021

1. Platz Hannah Weiss Group

Wenn Hannah Weiss singt, versteht man jedes Wort. Die warme Stimme der gebürtigen Wuppertalerin bringt zusammen, was scheinbar nicht zusammen gehört: Ein cremig-weiches Timbre und beeindruckende Durchschlagskraft, selbst noch im Hauchen. Ihre blitzsaubere Technik ermöglicht lockere Sprünge und Kurven und erzeugt Musik mit wirklich packender Intensität. Zu ihrer Band gehören noch drei weitere Musiker, die sich an der Münchner Musikhochschule gefunden haben. Alle sind in der dortigen Jazzszene aktiv. Zusammen spielen sie präzisen, dynamischen Jazz mit Anteilen von Pop und Elektronik, der jedem Solo viel Raum lässt. In der Musikszene gilt die Hannah Weiss Group als außergewöhnlich vielversprechend. Beim Abschlusskonzert ihrer Hochschule sorgten die jungen Talente für Begeisterung. Dazu erhielten sie 2019 den BMW Welt Young Artist Jazz Award. Ralf Dombrowski, Süddeutsche Zeitung: „Große Sängerinnen und Sänger wissen um die besondere Bedeutung der Momente, wenn die Musik innehält. Es ist oft mehr Gespür als tatsächlich Berechnung, eine Begabung, ähnlich der Fähigkeit, eine Phrasierung in flirrender Unschärfe zu belassen, damit aus einer Gestaltungsidee eine Geschichte wird. Hannah Weiss kann das.“

H. Weiss (voc.), S. Hylton (key-b.), R. Jermer (b.), F. Mück (dr.), M. Stahl (sax.) ©Sophie Wanninger

2. Platz Tobias Haug Quartett

Das Tobias Haug Quartett, bestehend aus Musikern der Kölner Jazz-Szene, bewegt sich vorwiegend im traditionellen Bereich. Es ist die gemeinsame Liebe zum Hard-Bop, welche die vier Musiker vereint. Sie überzeugen mit ihrem energetischen und vorantreibenden Spiel und bringen jedes Stück zum Swingen. Ihr Repertoire ist beeinflusst durch große Künstler wie Dexter Gordon, Cedar Walton oder Art Blakey, die in den 60-er Jahren neue Impulse setzen konnten. Das Quartett spielt vorwiegend Eigenkompositionen. Aber selbstverständlich fehlen in ihrem Repertoire auch Jazz-Standards nicht. Im März 2019 wurde die Band mit einem Auftrittsstipendium der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung belohnt.

T. Haug (sax.), L. Müller (b.), F. Langemann (p.), F. Ambach (dr.) Tobias Haug Quartett

3. Platz Lukas Langguth Trio

Film ab! Das Trio um Pianist und Komponist Lukas Langguth kreiert Musik, die sich am besten mit „Cinematic Jazz“ beschreiben lässt. Im Vorspann erscheinen an erster Stelle Bassist Hannes Stegmeier und Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Das Drehbuch heißt Komposition, wird von den drei Regisseuren am Instrument jedoch jeden Abend neu interpretiert. Hierbei entführt die junge Band auf eine Reise durch die emotionale Bandbreite des Kinos; von Thriller-artiger Spannung in den Harmonien, über die swingende Leichtigkeit einer Liebeskomödie, bis hin zu energiegeladener Dynamik, die einem Actionblockbuster entspringen könnte. Hauptfigur in allen Geschichten ist die Melodie, die sich aufmacht, die sie umgebende Welt der Klänge zu erkunden. Ihre charakterliche Entwicklung ist nicht immer vorhersehbar, doch ihre Motive stets nachzuvollziehen.
Sie erklimmt gewaltige Groove-Gebirge, wird von rasanten Rhythmen verfolgt, um sich dann in einer sphärischen Akkordwolke eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Diese und ähnliche Bilder zeichnen sich wie von selbst in den Kopf des Publikums, sodass man auch ohne Leinwand oder Projektor bei jedem Konzert von einem geradezu filmreifen Ereignis sprechen kann.

L. Langguth (p.), H. Stegmeier (b.), J. Sorgenfrei (dr.) Lukas Langguth Trio

4. Platz Leon Plecity Quintett

Mit seinem 2017 gegründeten Quintett spürt der Kölner Gitarrist Leon Maria Plecity der Frage nach, was ihn persönlich an Musik interessiert, berührt und fasziniert und gießt die Antworten in Melodien, Akkorde und Rhythmen. Die fein gearbeiteten Stücke finden dabei eine natürliche Balance zwischen ausgreifenden Formen, weiten Bögen und auskomponierten Strukturen, die jedoch stets durch genügend solistischen Freiraum und offene Passagen kontrastiert werden. Der Klang schöpft aus der großen Besetzung: Mal dicht, kraftvoll und überbordend, dann wieder reduziert, lyrisch und fragil. So entsteht eine Musik, die konzeptionell in der Jazztradition verwurzelt ist, sich aber gleichzeitig nicht vor vielfältigen zeitgenössischen Einflüssen scheut und im Ergebnis dieses Prozesses zu einer unverwechselbar modernen Sprache findet.

L. M. Plecitiy (git.), N. Roever (p.), R. Kintopf (acc-b.), J. Gawlik (ts.) Leon Plecity Quintett

5. Platz Carli Kream

Saxophon, Gesang, Gitarre, E-Bass, Hammond Orgel und Schlagzeug. Es ist nicht gerade die gewöhnlichste Besetzung, die der Mannheimer Saxophonist Carl Krämer nach Jahren als Sideman in diversen anderen Bands für sein erstes eigenes Projekt „Carli Kream“ zusammengestellt hat. Wer allerdings die Musik dieser Band etwas genauer anhört, der merkt schnell, dass hier jedes dieser Instrumente seine klare Aufgabe und damit einhergehend auch eine eindeutige Daseinsberechtigung im Ensemble hat. Saxophon, Gitarre und Gesang teilen sich annähernd zu gleichen Stücken, mal jeder einzeln, mal zwei oder gleich alle drei zusammen, die Melodien auf und legen sich dabei auf ein, mal flächiges, mal perkussives Fundament, gebildet aus Orgel, E-Bass und Schlagzeug. Zwischendurch stechen die einzelnen Spieler immer mal wieder durch energetische Improvisationen heraus. Dabei entsteht ein Klang, bei dem durch die Genauigkeit dieser teils rhythmisch komplexen und harmonisch überraschenden Arrangements und Kompositionen auch ab und zu der Ernst getrost bei Seite gelassen werden kann. So wird mit dem ein oder anderen musikalischen Augenzwinkern eine solide Grundlage für eine Darbietung voll mit ausgetüftelter Musik und guter Laune geschaffen. Punktgleich mit MWEB

S. Sibel (voc.), C. Krämer (sax.), B. Sitzmann (git.), T. Altripp (org.), J. Stiegler (dr.), M. Koser (el-b.) Carli Kream

6. Platz MWEB

Das Projekt MWEB (Malte Winter Electric Band) wurde im Sommer 2019 von Bandleader Malte Winter gegründet. Nachdem die Band einige Konzerte als Quartett spielte, wurde Julius van Rhee zunächst als Gast für ein Konzert hinzugenommen. Wenig später wurde er ein festes Mitglied der Band.Musikalisch orientiert sich MWEB an verschiedenen Stilen.Mal ist es ein Mix aus odd-meter und lateinamerikanischen Grooves, mal treibender Funk, mal ein Ostinato auf dem Klavier, welches das Fundament eines ganzen Stückes bildet. Aber auch Einflüsse aus der Rockmusik kommen nicht zu kurz. Punktgleich mit Carli Kream

J. van Rhee (sax.), H. Neidhardt (key-b.), P. Humburg (git.), M. Winter (b.), J. Helten (dr.) MWEB

2020

1. Platz TILAR (Kwini)

In KWINIs Kosmos schmelzen die Grenzen zwischen Radiopop, modernem Soul und Jazz. Inspirationen für ihre Musik finden sie zum Beispiel bei Jamiroquai und Dirty Loops. KWINI ist überzeugt, dass die Welt ein tanzbares Paralleluniversum braucht. Mit ihren Raumanzügen und ihrer originellen Liveshow animieren sie ihr Publikum zu eingängigen Mitsingparts, liefern knackige Arrangements und vor allem mitreißende Energie. Mit einem kraftvollen Konzert in der Kölner Live Music Hall feierte die Band das Debüt der neuen Single. In Lichtgeschwindigkeit erreichte die Single knapp 3.000 Plays bei Spotify. Kurz danach spielte KWINI als Vorgruppe für die renommierten Jazz-Größen Bill Evans und Nils Landgren.

J. Behrends (keyb.), C. Lucas (voc.), J. Seemann (b.) J. Prokisch (dr.), W. Schulze (sax.), C. Köllner (tb.), N.N. (tp.) TILAR (Kwini)

2. Platz No Pressure

Es ist selten, wenn man nach dem ersten Zusammenspielen das Gefühl bekommt, dass es sofort funktioniert. Genau so war das bei No Pressure, einer Band aus sechs vielseitigen Musikern aus verschiedenen Ländern, die sich bei der Jazzakademie Heek im Juni 2019 als Juniordozenten kennengelernt haben. Dort mussten sie mit wenig Probezeit ein Konzert als gemeinsame Band spielen, bei dem alle spürten, dass das Projekt sehr schnell zünden wird. So ist es auch passiert, und mit den Aufnahmen dieses Konzertes in Heek konnte die Band eine Konzerttournee im April 2020 auf die Beine stellen. Seid gespannt auf Multilingualen Jazz mit No Pressure, da alle sechs Musiker mit eigenen kulturellen Hintergründen und der jeweiligen Mentalität der vier Länder (Deutschland, Dänemark, Frankreich, Russland) für dieses Projekt komponieren.

T. Nova (voc.), R. Holm (tb.), A. Martin (sax.), P. Röhm (p.), O. Sander (b.), H. Hahnfeldt (dr.) No Pressure

3. Platz Vincent Meißner Trio

Drei Suchende, die im Zusammenspiel neue musikalische Farben und Formen erkunden. Das Trio des Pianisten Vincent Meißner ist ein Ort, an dem Klang auf Ton trifft, sich Strukturen mit Chaos vermischen und Komposition und Improvisation spurlos miteinander verschmelzen. Mit Henri Reichmann am Schlagzeug und Josef Zeimetz am Kontrabass haben sich drei junge Musiker gefunden, die gemeinsam den Pfad des Zusammenspiels beschreiten.

Besetzung: V. Meißner (p.), J. Zeimetz (acc-b.), H. Reichmann (dr.) Vincent Meißner Trio